1. Vorwort zum Blog


Stand: 20.02.2013

Meine Erfahrungen und meine Meinung
 sind nicht der Nabel dieser Welt.

Deshalb suche ich noch
den einen oder anderen Kritiker,
der mir hier als "Lektor/-in"
zur Seite stehen mag . . .
. . . ich warte !


"Individually, we are one drop.   
Together we are an ocean."   
Ryunosuke Satoro   
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Zum Schutze beteiligter Personen benutze ich hier in der Regel genderneutrale Bezeichnungen.
Sind diese in unserer Sprache nicht üblich, so nutze ich hier die männliche Form, auch wenn es sich zum Beispiel um Richterinnen etc. handelt.
Außerdem ändere ich teilweise Namen, Ort und Datum des Geschehens..
Die von einem Schlaganfall betroffene Person aus unserem größeren familiären Umfeld nenne ich hier im Blog und auf den einzelnen Seiten zum Schutze seiner Identität "P."
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Zur Grundinformation über das Thema dieses Blogs:

Wikipedia.de - Pflegeskandal


und

Feind, Freund oder Partner?
Angehörige im Krankenhaus (oder im Pflegeheim)
Von Linus Geisler

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Ich bin das, was man "Ein sich kümmernder Angehöriger" nennt.
Ein jüngeres Mitglied unserer großen Familie (nachfolgend "P." genannt) hatte Mitte Mai des Jahres 2010 einen Schlaganfall und steht seitdem unter amtlich bestellter Betreuung.
Er wird in einem Hamburger Pflegeheim "aufbewahrt", wie ich es nenne.

Da sich inzwischen sowohl mit dem Betreuer als auch mit dem Pflegeheim
Probleme ergeben, denen ich nicht tatenlos zusehen kann, bin ich auf der Suche
nach hilfreichen Informationen im Netz und nach Stellen, die mich
mit tatkräftiger Hilfe unterstützen können.

Dabei orientiere ich mich nicht vorrangig nach meinen eigenen
Vorstellungen, sondern daran, was üblich und zumutbar ist.
Die Erde ist nun einmal kein Paradies und unsere Idealvorstellungen
sind Schall und Rauch in der harten Wirklichkeit.

Wenn ich aber feststellen muß, daß im Tierschutz engagiertere Bürger
auf die Barrikaden gehen, wenn Tiere vermeintlich nicht "artgerecht"
gehalten werden, aber unzuträgliche Zustände in einem Pflegeheim so
eben mal von den zuständigen Aufsichtsgremien abgenickt werden,
dann fällt es mir schwer, noch länger still zu sitzen und zu schweigen.
Also schreibe ich.

Mit anderen Worten:
Bevor ich nach Veränderungen und Korrekturen rufe, möchte ich wissen,
was dem betreuenden Personal (vom Betreuer über das Pflegeheim bis
zu dem dort behandelnden Hausarzt) zumutbar ist und auch geleistet
werden kann und soll.
Und wenn ich dann mit dem, was mir da so an Ungereimtheiten begegnet
nicht zurecht komme, dann schreibe ich, um meine Gedanken zu sortieren.

Beim Schreiben verfremde ich auch zeitweilig einige personenbezogene
Daten, denn es geht mir nicht darum, einzelne Personen bloß zu stellen
oder gar anzugreifen.
Daher benutze ich auch möglichst die genderneutrale Benennung des Berufes
oder, wenn dieses nicht möglich ist, die männliche Form.
Das, was ich hier schreibe ist meine Meinung . . also legt meine Worte bitte
nicht auf die Goldwaage, sondern prüft, was ihr infrage stellt.
Die Wikipedia und auch Google ist da oft 
sehr auskunftsfreudig.

Wenn ihr hier auf meinen Seiten Fehler oder unlogische Schlußfolgerungen 
entdeckt, so helft mir bitte beim Korrigieren.
Feedback von euch Lesern, direkt hier im Blog, ist da auch immer
eine willkommene Hilfe.

In diesem Sinne,
Rentner Anton
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Meine Sicht der Dinge:
These-1: Wir werden alle ein wenig älter, als noch vor 50 oder 100 Jahren.
Nur, wir haben nicht immer etwas davon davon, denn unser Körper ist nicht auf diese lange Lebensdauer ausgelegt.
Aber auch unsere Gesellschaft ist nicht auf diese lange Lebensdauer vorbereitet (Rente, Pflege und gesellschaftliche Strukturen).

These-2: Der Mehrgenerationen-Haushalt gehört der Vergangenheit an.
Kann dann einer mal nicht mehr allein zurecht kommen, ist oft im Familienbereich keiner da, der diesen Menschen auffangen kann.

These-3: Die immer größer werdende Anzahl von Pflegebedürftigen
kann in Pflegeheimen nicht aufgefangen werden.
Die Ursachen sind vielfältig (siehe die anderen Thesen).
Unter anderem sind "günstig" arbeitende Pflegekräfte, die auch noch fachgerecht pflegen können, nicht in ausreichender Zahl auf dem Arbeitsmarkt vorhanden.
Außerdem sollen die meisten Pflegeheime "gewinnbringend arbeiten" oder mindestens kostendeckend betrieben werden.
Davon sind anscheinend sogar einige Pflegeheime der AWO und des DRK betroffen, wenn ich mir deren Pflegequalität hier in meinem Umfeld so ansehe.

These-4: Es besteht ein fast geschlossener Kreislauf in der rundum Betreuung von Personen, die nicht mehr selbst entscheiden können und bei denen keine Angehörigen steuernd in die Pflegesituation  eingreifen können.
Zuerst kommt dann der Betreuer, dann das Pflegeheim und zuletzt der Hausarzt.
Ein Neurologe oder gar Psychologe (oder Psychiater) wird oft nicht in diesen Kreis einbezogen.
Auch Angehörige der zu pflegenden Person werden oft nicht mit einbezogen, sondern als störend ignoriert oder gar kaltgestellt.

These-5: Der sich kümmernde Angehörige ist eine oft ungeliebte Spezies; er stört nur.
Um einen möglichst reibungslosen und rationellen Arbeitsablauf zu gewährleisten, hat sich in einigen Pflegeheimen ein System etabliert, das im Volksmund unter der Bezeichnung "warm, satt und sauber" bekannt ist.
Eine angemessene psychologische/neurologische Betreuung fehlt da oft.
Mit der Mobilisierung von Heimbewohnern steht es auch oft nicht zum Besten.
Ein im Bett liegender Heimbewohner, der nur noch "gewindelt" werden muß, ist pflegeleichter, als ein anderer, der mühsam vom Bett an den Speisetisch oder zur Toilette gebracht werden muß.
Angehörige, stören da nur, besonders, wenn sie Mängel bemerken und werden zeitweilig als "Sand im Getriebe" empfunden oder gar matt gesetzt.
Siehe auch hier in diesem Bericht:
Verbrühungen in der Kurzzeitpflege - Folgerungen?
Lest einmal den ganzen Thread durch . . . bis zur Seite 4 . . . und danach schaut euch dann dieses YouTube-Video aus der Videothek von ARD-PlusMinus an: 
Pflege-TÜV: Viel Streit über die Pflegeheim-Noten

These 6: Die wirklich Verantwortlichen schieben diese Verantwortung den Pflegekräften zu und lassen sie dann alleine. Wenn sich dann die Angehörigen mit den Pflegekräften streiten, hat die Leitung oder der Besitzer des Pflegeheimes erst einmal seine Ruhe . . . bis nichts mehr geht . . .
- Den Letzten beißen die Hunde. -

- Ab hier wird demnächst weiter geschrieben. (30.09.2012) -

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Links zum Thema (Foren etc.)

Wikipedia.de: Pflegeskandal

Der Pflegeseiten Verbund  --> http://forum.pflegenetz.net/showthread.php?t=19314

Pflege-SHV, Pflege-Selbshilfeverband e.V. - 1. Vorsitzende: Adelheid von Stösser

Pflegende Angehörige  mit vertraulichen internen Forenbereichen und
ganz ohne (!) Google und Co.

Betreuungs-Forum  --> mit dem Forenbereich für Angehörige und betreute Menschen

Und hier ist eines der wichtigsten Hilfsangebote, denn wenn sich der betroffene Angehörige einer zu pflegenden Person nicht selbst pflegt, droht dieser bald selbst an den sich stellenden Problemen zerbrechen.
Die kostenlose psychologische Online-Beratung durch die Initiative Pflegen und Leben in Berlin.
  Hier geht es direkt zur kostenlosen   Online-Beratung
Ohne deren Hilfe wäre ich an meinen Gefühlen der Ohnmacht erstickt.
Jetzt kann ich wieder atmen und weiß, daß ich nicht ohne Hilfe kämpfe.

Die Bonner Initiative des Professors Dr. Dr. Hirsch darf hier auch nicht unerwähnt bleiben:

HsM - Handeln statt Mißhandeln
Bonner Initiative gegen Gewalt im Alter e.V


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7 Kommentare:

  1. Hermann-L. Trautmann14. Februar 2013 um 17:58

    Wie recht Sie haben. Während der Pflege meiner Frau mußte sie auch 2 x zur Kurzzeitpflege in ein Alten-und Pflegeheim. Was ich dort erlebt habe hat mich jedes mal erschüttert. Jeden Tag zwei Stammkräfte für 40 Personen und am Wochenende Stundenkräfte die oft wenig orentiert und interessiert waren. Sicher, es gibt leider zu wenige die den Pflegeberuf lernen, es wären sicher mehr wenn sie wüssten was sie durch die Pflege zurückbekommen.
    In einem Fall habe ich mir bei einer Kurzzeitpflege sogar eine Anzeige der Pflegeleitung eingehandelt.

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  2. Herr Trautmann, dies ist aber nicht überall die Regel.

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    1. Nein, das stimmt. ...nicht überall. Aber so und in etwa so kommt es zu oft vor, als dass man diese Situation als seltenes Vorkommnis bezeichnen kann.

      Auch wenn es nicht ÜBERALL die Regel ist, heißt es nicht, dass es nicht oft vorkommt.

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  3. Ich bin seit 1994 in der deutschen Altenpflege tätig, seit 1998 als sogenannte examinierte Pflegefachkraft.
    Zahlreiche stationäre Einrichtungen (in Bayern und Baden-Württemberg) lernte ich kennen.
    Fazit: Das Bild der deutschen Altenpflege in der Öffentlichkeit ist ein verlogenes Bild. Seit Jahrzehnten wird gekonnt und erfolgreich ein Bild aufrechterhalten nach dem Motto: 'Ja, sicher gibt es da und dort Probleme. Aber vorwiegend passt es doch!'

    Heimleitungen, Pflegedienstleitungen und Träger (und nicht selten kirchliche Träger) machen sich aufgrund des Ermöglichens nicht ethisch und moralisch vertretbarer Pflege schuldig. ...und ebenfalls die Altenpflegekräfte, die sich meist zu unrecht in der Opferrolle suhlen.

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  4. Zitat:"".....und ebenfalls die Altenpflegekräfte, die sich meist zu unrecht in der Opferrole suhlen.""

    Auch das erlebte ich. Eine Pflegerin, entschuldigte sich recht einfühlend bei mir, dass sie das und das hätte tun müssen, was mir sehr zum Nachteil gereichte, denn sie wäre alleinstehend, hätte ein Kind und brauchte den Job. Mhm. Danach war sie immer sehr sachlich, freundlich zu mir am Telefon, als es um die Ausfahrten ging.
    Dass sie aber weiter der Heimleitung dienlich war, was sie nicht unbedingt musste, ich hatte längst das Hausverbot, weil es banale Sachen waren, überraschte mich dann doch. Was müssen die Leute für Angst vor der Heimleitung gehabt haben oder wie unaufrichtig und falsch waren sie selber?
    Erst als eine entlassene Pflegekraft in allergrösster Not war, ihr ein Strafverfahren, veranlasst von der Heimleitung, drohte, meldete sie sich nach fast einem Jahr bei mir.
    In der Zwischenzeit waren auch andere entlassen, aber keiner meldete sich, obwohl sie genau wussten, was da lief. Hätte ich eher Bescheid gewusst über dies und jenes ,wäre vielleicht eher noch etwas zu retten gewesen..

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  5. Oder was musste die Heimleitung für Angst vor mir und/oder anderen gehabt haben? Sie hatte garantiert irgendwelche Altlasten, hatte einiges zu befürchten..
    Sie liess mich weiter beschatten, beobachten, liess sich Meldung über jeden kleinen Kram machen und notierte sich das, sammelte Zeitungsausschnitte über mich.
    Dass ihre junge Rechtsvertretung da mitmachte und darauf hereinfiel ist schockierend, aber die Juristen arbeiten eben auch nur für Geld und sind mitunter nicht besonders intelligent, schiessen nur mit ihren Paragraphen um sich..

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  6. Bei einem Strafverfahren war ich Zuhörer und Beobachter, interessierten mich doch nun andere Prozesse. Was traten da für Pflegekräfte als Zeugen auf.? Ja, es gab eine Professionelle, die da wirklich zur sachgerechten Pflege etwas sagen konnten, aber auch völlig niveaulose Leute, die dort eine Schau abzogen, kicherten, Kaugummi kauten im Zeugenstand, der Richter eine Ermahnung aussprechen musste.
    So sieht es aus. Wie verhalten sich solche Pflegekräfte gegenüber alten Menschen, wie ernst ist ihnen ihre Aufgabe als Pflegekraft?

    Im neuen Heim pflegte u.a. eine Russin als Fachkraft meine Mutter. Ich war immer sehr froh, wenn sie Dienst hatte, denn sie war wirklich liebenswürdig und es verlief dann alles sehr unproblematisch.

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