3. Der Leidensweg

Stand: 18.06.2015
Zum Schutze beteiligter Personen benutze ich hier in der Regel genderneutrale Bezeichnungen. Sind diese in unserer Sprache nicht üblich, so nutze ich hier die männliche Form, auch wenn es sich zum Beispiel um Richterinnen etc. handelt.
Außerdem ändere ich teilweise Namen, Ort und Datum des Geschehens.


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» Wer glaubt, ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich. 
Man wird ja auch kein Auto, wenn man in einer Garage steht. « (Albert Schweitzer)
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  Das Leiden hat ein Ende

Mein Bruder ist am 
Sonntag, den 3. Februar 2013
qualvoll an den Folgen einer früh vorhersehbaren
 
Aspirationspneumonie gestorben.

Siehe auch
Die letzten Worte meines Bruders

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Stand: 20.02.2013

Mitte Mai 2010
Schlaganfall (Gehirnblutung linke Gehirnhälfte hinten).
Einlieferung ins Krankenhaus durch den Notarzt.
Die langfristigen Schlaganfall-Folgen:
Lähmung der rechten Körperseite, Schluckstörung, Sprachstörung und eingeschränkte kognitive Fähigkeiten.
Die Ernährung erfolgte bis zum Dezember 2010 fast ausschließlich mittels einer Magensonde (PEG).
Am nächsten Tag Verlegung in ein speziell für Gehirnoperationen eingerichtetes Krankenhaus (Entlastungs-Operation).
Ein paar Tage später wurde eine MRSA-Infektion im Nasenbereich festgestellt.

Mitte Juni 2010
Verlegung in ein anderes Krankenhaus zur Früh-Rehabilitation.

Ende August 2010
Verlegung in ein Pflegeheim in eine Abteilung für Wachkoma-Patienten.

Mitte September 2010
Verlegung in ein "normales" Pflegeheim der selben Firma auf unseren Wunsch hin, um ihm näher zu sein und ihm familiäre Wärme geben zu können.

"Deshalb möchte ich Sie bitten zu prüfen, ob zum Spätherbst eine Verlegung in das
neue Pflegeheim in xxxx möglich ist."
Ja, möglich war es, aber sinnvoll?
Bei meiner Bitte an den Betreuer hatte ich einen Fehler gemacht, ich hätte hinter "möglich" noch die Worte "und sinnvoll" einfügen müssen, aber ich vertraute dem Betreuer, daß er die "Pappenheimer" unter den Pflegeheimen kennt und uns warnen würde, wenn ihm dieses Pflegeheim nicht geheuer wäre.

Ende September 2010
Die Schutzmaßnahmen in Sachen MRSA-Keime wurden gelockert.
Wir brauchten nur noch Gummihandschuhe anzuziehen, die Atemmaske ist jetzt überflüssig.

Anfang Oktober 2010
In Sachen MRSA-Keime hat sich bisher noch nichts getan.
Zwei Wochen später mahnte ich die MRSA-Sanierung beim Betreuer von P. an.

21. Oktober 2010
Erster Tag im Rollstuhl (vermutlich gut vorbereitet).

24. Oktober 2010
Satte 5 Stunden im Rollstuhl (nach fast einem halben Jahr im Liegen!).
P. war fertig, als ich am Nachmittag zu Besuch kam!

Anfang November 2010
Erst jetzt wurde die MRSA-Sanierung im Nasenbereich eingeleitet.

Mitte November 2010
Ich fand P. im jämmerlichen Zustand „abgestellt“ im Zimmer, die Notrufklingel außer Reichweite.

Eine Woche später
Halb ausgezogen im Rollstuhl, außerhalb der Reichweite seiner Notrufklingel saß er da im Eingangsbereich seines Zimmers.

Anfang Dezember 2010
Ich habe den Eindruck, daß P. überhaupt nicht mehr in den Rollstuhl
gesetzt wird (→ Siehe auch meine Mitteilung an Betreuer).
P. scheint sich gegen die ständige Überforderung während der zu lang andauernden Rollstuhl-Sitzungen zu wehren und bleibt lieber im Bett.
Und eine resolutere, motivierende Ansprache ist da nicht drin, das könnte den Pflegekräften ja als Zwang angekreidet werden . . . :-(

Weihnachtsfeier im Dezember 2010
Torte und Rollstuhl: Na, es geht doch!
Schluckstörung? Nein Danke!
Oder auch: Das Große Fressen (absolut erfolgreich!) Weihnachtsfeier mit 2 Stücken Torte, 1 Tasse Kaffee, 4 Keksen und einer (selbstgepulten!) Mandarine. Alles erfolgreich!
Aber eben im Rollstuhl sitzend und nicht im Bett liegend!

Anfang Januar 2011
Erster Versuch zur Klärung „Essen und Rollstuhl“ (Logopädin).

Ende Januar 2011
Begutachtung durch eine ältere Logopädin . . . erfolgreich!
Im Rollstuhl am Tisch sitzend: Keinerlei Probleme beim Essen und Schlucken.

Ende Januar 2011
P. saß seit ca. 8 Uhr im Rollstuhl und befand sich in einem recht desolaten Zustand, als ich ankam war es 11 Uhr.

Ende Januar 2011
Zweite Begutachtung durch die Logopädin . . . und auch erfolgreich!
Aber natürlich auch im Rollstuhl sitzend und am Tisch!

Anfang Februar 2011
Während eines Vortrages im Restaurant wurden mir im Zimmer von P.
aus der dort über einen Stuhl gehängten Jacke, alle Papiere geklaut.
P. schaute währenddessen seelenruhig eine Sendung im TV an.

7. Februar 2011
Mein Blogbeitrag (Diebstahl) wurde aus dem Zimmer von P.
entfernt, aber noch nicht bei mir beanstandet (→ Betreungsakte!)

Anfang März 2011
P. wurde doppelt ernährt. Nahrung durch die Magensonde + Abendbrot.
Er hatte alles erbrochen.

Mitte März 2011
P. war auffallend schläfrig.
Unsere Besuche waren sinnlos, er reagierte kaum auf unsere Ansprache.
Später stellte sich heraus: Er wurde mit Mirtazapin ruhig gestellt.

Ende März 2011
Erstes Gespräch mit einem Mitarbeiter der Wohnbereichsleitung zur Klärung der bisherigen Vorkommnisse.

Die "Rollstuhl-Chronologie"
Anfang April 2011
P. ist aus dem Rollstuhl gefallen, wohl weil er zu lange unbeaufsichtigt drin saß und wieder ins Bett wollte.
Die Bett-Seitenteile sind hochgestellt, weil er sonst aus dem Bett krabbelt (fällt), aber im Rollstuhl sitzt er ungesichert und ohne Zugriff auf seine Notrufklingel!

Einen Tag später -
Ich wurde von einer leitenden Fachpflegerin gebeten, doch P. zu überreden, sich wieder in den Rollstuhl setzen zu lassen.
Von dem Unfall am Vortag wurde mir nichts gesagt; davon erfuhr ich erst ca. 3 Wochen später!
Der Unfall wurde (imho) vertuscht; das Fax an seinen Betreuer wies den klaren Vermerk „Nicht gesendet“ auf.

Mitte Mai 2011
Erste vorsichtige Anfrage bei dem Beschwerdetelefon-Pflege (Pflegestützpunkt der Sozialbehörde), was ich dem Pflegeheim an Arbeitsaufwand zumuten könne.

Unsere Vorstellung:
Zu den 3 Hauptmahlzeiten Transfer in den Rollstuhl und, zeitnah nach der Mahlzeit,
zurück ins Bett.

Dieses würde drei Probleme lösen:
1. Mobilisation,
2. Vermeidung einer möglichen Aspirationspneumonie (kein Verschlucken mehr).
3. Abfederung der sich immer stärker ausbildenden Depression durch
    mehr Lebensfreude (Ansprache, Bewegung und gutes Essen).

Ende Juni 2011
Große Gesprächsrunde (Mediationsgespräch, vom Pflegestützpunkt initiiert) , aber unerwartet ohne die angekündigte Mitarbeiterin von der Heimaufsicht, die uns (zu unserer Verwunderung) seitens der Heimleitung angekündigt worden war.

Anfang Juli 2011
Sachbezogenes Gespräch mit Mitarbeitern der der Wohnbereichsleitung.
4 Neurologen seien angeschrieben worden . . . aber das war wohl doch nur Heiße Luft.

11. Juli 2011
Antrag beim Amtsgericht um einen Betreuerwechsel in die Wege zu leiten.
Das Thema Betreuungsvergütung wurde mit dem Rechtspfleger vorab auch angesprochen.

Mitte September 2011
Gespräch mit den beiden Mitarbeitern der Wohnbereichsleitung abgebrochen, weil unsere Vorstellungen hinsichtlich der Mobilisation in den Rollstuhl und das Thema Nahrungsaufnahme im Liegen nur abgewiegelt wurden:
Man dürfe ja keinen Zwang ausüben . . .

Ende September 2011
Anhörung seitens des Betreuungsgerichtes im Pflegeheim.
P. war nicht sehr gesprächig und wenig kooperativ . . . eher apathisch-desinteressiert.

Anfang Dezember 2011
Ich war etwas verwundert, bisher nichts vom Betreuungsgericht gehört zu haben und fragte nach.

Kurz vor Weihnachten 2011
Das Betreuungsgericht hat abweisend beschieden.
Die Begründung war imho sehr flau.

Anfang Januar 2012
Meine Beschwerde gegen den Bescheid habe ich mit G., einem Verwandten von P. abgestimmt und an das Amtsgericht gesandt.

Mitte Januar 2012
Anhörung beim Betreuungsgericht; ich hatte meine Frau mitgebracht.
Ergebnis: Es wird ein Gutachter hinzu gezogen.

Ende April 2012
Termin vor dem Landgericht.
Das sollte offensichtlich ein "Gütetermin" werden.
Einzig positives Ergebnis: Ich solle eine Kopie des Gutachtens erhalten.
Der Betreuer stimmte nur widerstrebend zu.
Heute weiß ich warum . . . !

April / Mai 2012
Inzwischen war P. zweimal, im Abstand von 4 Wochen, im Krankenhaus, weil er sich erbrochen hatte und weil in dem Erbrochenen Blutspuren vorhanden waren.
Hier zeigt sich, was das Essen im Liegen (entgegen der ärztlichen Anweisung!) langfristig anrichtet . . .

18. April 2012
Auch die MRSA-Keime waren nach seinem Besuch im Krankenhaus wieder da . . .
Wann wird hier die Sanierung im Nasenbereich beginnen?
Denn bis dahin muß seine Zimmertür im Pflegeheim ja immer geschlossen sein und wir dürfen wieder die Gummihandschuhe anziehen und eine Atemmaske anlegen.
Das ist auch für P. sehr belastend!

Ende Mai 2012
Der Betreuer lehnt mein Ersuchen auf Offenlegung vertraulicher Daten gegenüber dem Pflegestützpunkt Hamburg-Mitte ab.
Der vorgeschobene Grund ist der Schutz von P., die wirklichen Gründe sind offensichtlich ganz andere . . .

Anmerkung:
Nicht nur die Mitarbeiter im Pflegeheim verkennen offensichtlich die Situation.
Ich mache nichts im Alleingang, sondern stimme alles mit meiner Familie und meinen Brüdern ab.
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Warum ist mir diese Rollstuhl-Chronologie so wichtig?

Nun, das Sitzen im Rollstuhl ist der Schlüssel zum "Aufrechten Sitzen".
Und durch das Aufrechte Sitzen können die durch die Schluckstörung verbliebenen Probleme vermieden werden!
Als willkommener Nebeneffekt werden dabei auch die Muskeln des Pfleglings wieder gestärkt.

Kein Verschlucken = keine Atemwegsentzündungen = keine 
Aspirationspneumonie
 = keine Bauchschmerzen beim Husten
 = größeres Wohlbefinden
 = mehr Freude am Essen und Trinken 
 = mehr Lebensqualität!
Letztendlich war es dann auch eine vorhersehbare Aspirationspneumonie,
die zum Tode meines Bruders führte!

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Links zum Thema



"Menschen werden ins Bett hineingepflegt"

Es wird in Foren immer wieder beklagt, daß mit solchen Reportagen, wie dieser vom NDR, die Pflegekräfte angegriffen würden und dabei über einen Kamm geschert werden . . .
Nein, das ist soo nicht richtig.
Der Finger dieser Reporterin zeigt in eine andere Richtung: Das System ist krank!


Nach einer Reportage vom 01.10.2012 22:45 Uhr im NDR.de
unter dem Titel
"Menschen werden ins Bett hineingepflegt"

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Der Titel der folgenden Internetseite sagt alles:

"Die unerhörten Erlebnisse der Schwester Anette"

Pflege-im-Schweinsgalopp.de

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23 Kommentare:

  1. Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.

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    1. Guten Morgen Olga!

      Es freut mich, dass Du bei deinen Kommentaren vorsichtig genug bist, und die rechtlichen Tücken gut im Auge hast, die einem pflegenden Angehörigen drohen, wenn dieser Roß und Reiter nennt.
      Nun möchte ich mit dir in den vertraulichen Kontakt kommen, damit ich den Hintergrund deiner Geschichte besser verstehen kann.
      Hast Du auch so eine Stichwort-artige Liste, wie die hier oben, an der Hand?

      Rentner Anton (aka Netzgärtner)

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    2. Hallo Olga!

      Schade, daß Du kalte Füße bekommen hast.
      Das, was Du mir gerade mit dieser Löschaktion aufgetragen hast nennt man "Die Schere im Kopf".
      = Die freiwillige Selbst-Zensur aus Furcht vor den Reaktionen Anderer . . .

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    3. Was kann ich darauf humorvoll antworten?

      Besser ist immer warme Füsse zu haben und einen kühlen Kopf zu behalten. Ich hoffe, wir verstehen uns da.

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  3. Gewalt ist vielschichtig, verschiedenartig. Eine abwechslungsreiche Tastatur. Und sie wird in der deutschen Altenpflege angewendet. Man betätigt die Tasten.
    Das deutschen Altenheim ist ein Ort der Gewalt, der verschiedenartigen und vielschichtigen Gewalt.

    Es gibt auch positive Erlebnisse, Szenarien. Es gibt auch hingebungsvolle und hoch motivierte Pflegekräft. Und es gibt auch zufriedene alte Menschen in deutschen Altenheimen.
    Dennoch: Die deutsche Altenpflege kann nicht insgesamt und zum allergrößten Teil als positiv bewertet werden.

    Vor einigen Monaten verließen spanische Pflegekräfte Deutschland. Der Grund: Sie wollten die Art der Pflege wie sie in Deutschland betrieben wird nicht mit unterstützen. Ich bin nun über vierzig Jahre alt und fast zwei Jahrzehnte in meinem Beruf tätig, aber es verblüfft mich immer noch auf erschreckende Art und Weise, wie ein bestehendes und nicht stimmiges Bild über die deutsche Altenpflege Bestand haben kann.

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  4. AWO: Ich lehnte einmal Stellenangebot der AWO ab. Unterdurchschnittliche Bezahlung.

    Tja, so kann man sich Fachkräftemangel selbst schaffen und dann trotzdem rumjammern.

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  5. Warum sind die Kommentare von Olga entfernt?

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    1. Erklärung s.u.
      Hätte ich selbst Zugriff auf die Kommentare gehabt, dann hätte ich dies und jenes in Ruhe ausgesucht. Um Aufwand zu sparen, habe ich alle Beiträge in dem Thread löschen lassen. Es gibt noch geug zu lesen.

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  6. Offene Worte an alle, die hier lesen

    Zu dieser Löschaktion habe ich mich aus folgenden Gründen hinreissen lassen:

    Ich fand, dass meine Beiträge hier zu reichlich ausfielen, ich den Blogbetreiber überschrieb, ich bei manchen Sachen zu sehr ins Detail ging, es fast niemanden interessieren könnte.
    Wer meine Berichte gelesen hat, den sage ich, es beruht auf Wahrheit und ich habe es so geschrieben, wie ich es erlebt habe.
    Ich bin durch eine Stimme gestern etwas verunsichert worden.
    Ich wunderte mich, warum hier keine weiteren Angehöriger schrieben. Gut, es mag Gründe geben. Aber ich vermisste dann auch solche Stimmen, die wenigstens in dem Sinne waren: Rentner Anton, hab Dank, wir haben das alles gelesen, uns geht/ging es ähnlich. Deine Erfahrungen und Deine Zusammenstellung hier nutzen/nutzten uns sehr.
    Ich werde versuchen noch ein paar allgemeine Beiträge wieder hier einzustellen.
    Ich war/bin mir sicher, dass durch mein ehrliches Schreiben mich niemand vor Gericht hätte zerren können..
    Aber es bestand/besteht immer auch die allergeringste Wahrscheinlichkeit, dass es jemand zufällig liest und meine Sorge war, dass mich wieder jemand mit Mobbing oder Terroraktionen belegen könnte. Das ist und war das Schlimmste, was ich jemals erlebt habe und das hatte Auswirkungen..

    Olga

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    1. Sie mögen vielleicht reichlich ausfallen, aber sinnvoll und sehr engagiert reichlich.

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    2. Und manchmal hilft gerade das, um andere zum Nachdenken anzuregen, ihnen zu veranschaulichen was so alles passieren kann.
      Gesetzt den Fall, mir wäre tatsächlich etwas entglitten und ich hätte mich nicht angemessen den normalen Regeln des Umgangs verhalten, auch dann darf nicht mit so strikten Massnahmen durchgegriffen werden. Es hätte eine deutliche Verwarnung und ev. eine Auflage geben müssen, so der Richter in seinen Ausführungen.
      Über das Sozialamt unserer Stadt erfuhr ich, ich meldete mich dort ohne den Namen des Heimes zu nenen, dass es einen "ähnlichen" Fall gebe und man dort zu einer einvernehmlichen Besuchsregelung gekommen war..

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  7. Guten Morgen Anton,

    die Worte, die die Schere im Kopf betreffen und die du hier irgendwo eingestellt hast, ich finde sie nicht mehr, beschreiben sehr gut das Dilemma und das hat mich auch an dem Blog festgehalten. Ebenso der treffende Ausdruch "der sich kümmernde Angehörige".
    Vielleicht kannst du die Worte hier nochmals einstellen?
    Danke. Olga

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  8. » Wer glaubt, ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.
    Man wird ja auch kein Auto, wenn man in einer Garage steht. « (Albert Schweitzer)

    Diese Worte von Rentner Anton oben eingestellt, sagen es. Christen sind auch nur Menschen.

    Der Pfarrer stellte sich zwar als vermittelnde Person zur Verfügung, ein echtes Bild konnte er sich nicht machen. Alle Personen wurden nur von der einen Seite beeinflusst, belogen. Die Wahrheit und das tatsächliche Geschehen kannte keiner. So wurde ich noch von diesen Personen reglimentiert.

    Und gar der Berufsbetreuer meinte, nein soetwas hätte er noch nicht erlebt, da müsste man schon Schlimmes getan gaben, wenn jemand ein Hausverbot bekommt.

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    1. Wenn du zusammenzählst wie viele Gläubige es gibt und dann auf der Welt Zustand blickst, erkennst du sehr rasch, wie sehr sie ihren Glauben tatsächlich leben.
      Die Gespaltenheit nicht weniger gläubiger Menschen, ich gestehe, ekelt an.

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    2. Dazu eine nette Episode. Das Heiligtum der meisten in der modernen Welt ist heutzutage das Auto. Treffend die Worte einer Pflegerin das Altenheim mit einer Autowekstatt zu vergleichen, wo man als Kunde auch keine Hinweise geben könnte. Oh wahr, welch ein Unterschied, ob das Auto von der Hebebühne fällt oder ein Mensch.

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  9. So, ich habe es gefunden.


    Rentner Anton:

    ""Die Schere im Kopf

    Wir wagen nicht zu sagen, was gesagt werden muß,
    weil wir Repressalien befürchten, die sich gegen unsere Lieben richten.

    Wir können sie nicht immer schützen - leider.

    Ein unbedachtes Wort, welches in fremden Ohren falsch verstanden wird,
    kann mehr Schaden anrichten, als wenn wir geschwiegen hätten.

    Aber auch mit unserem Schweigen machen wir uns mitschuldig.
    Wir können der Falle nicht entrinnen . "".

    Wahre Worte.
    Ja, es ist schwer dir richtigen Entscheidungen zu treffen. Was soll/kann man tun? Was kann man gerade noch tolerieren, um seinen Lieben nicht zu schaden?
    Inwieweit mache ich mich mitschuldig? Die Mutter im Heim lassen oder nicht? Ihrem Wunsch nachkommen, obwohl das nicht ihr freier Wille war?

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    1. also wir holen unsere Angehörige auch aus dem Heim nach Hause. Wir dachten sie ist gut aufgehoben, aber nach den vielen Stürze wurden wir misstrauisch und recherchierten. Erschreckend !!

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  10. Wenn eine Heimleitung merkt, dass in ihrem Heim es nicht so gut läuft, sie ihre Pappenheimer kennt, wird sie versuchen diese mehr oder weniger unter Druck zu setzen. Der Angehörige hat es nicht leicht, dann eventuelle Gleichgesinnte zu finden, er trifft relativ selten auf andere Angehörige.
    Ich habe es vermieden andere Angehörige im Heim anzusprechen, denn mitunter waren ja auch Pflegekräfte im Gemeinschaftsraum anwesend.
    Pflegekräfte haben es einfacher, sie üben tagtäglich den Job aus, wissen von den Schwächen und Vorfällen, kennen sich gegenseitig recht gut.

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  11. Ist die Seite noch aktuell?

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    1. Nun, ich mochte hier nicht mehr weiter schreiben.
      Der Titel sagt ja schon fast Alles . . .
      Mein Blogbeitrag vom 7. September 2013 (>> 9. Blogbeiträge)
      "Der Fall ist abgeschlossen"

      http://pflegeheim-ich-klage-an.blogspot.de/search?updated-max=2013-09-11T10:24:00%2B02:00&max-results=10

      mag da etwas weiter helfen.
      Ich hatte einfach nicht mehr die Kraft, die Zusammenfassung des Leidensweges bis zum Ende zu schreiben.

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  12. Meine Mutter wäre schon längst Tot wenn ich nicht jeden Tag ins Heim fahren würde um sie zu füttern.

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auch dann noch, wenn ich deinen Kommentar aus rechtlichen Erwägungen oder aus Gründen der Ausdrucksweise einmal nicht freischalten mag.

Eine Bitte habe ich allerdings, falls Du anonym posten möchtest:
Bitte gebe wenigstens einen Nick (Spitznamen) und den Ort an, von dem aus Du schreibst!

Rentner Anton (aka Netzgärtner)