Heute am Abend: Erneute Wiederholung am 02.07.2012
22.00 - 22.45 Uhr, WDR-Fernsehen
Betreut und betrogen?
Wolfgang A. begreift bis heute nicht, wie das passieren konnte.
Er hatte seiner schwer kranken Mutter versprochen, sie bis zu ihrem Tod zu pflegen.
Sie wollte, wenn es zu Ende gehe, zu Hause wohnen bleiben, in den eigenen vier Wänden sterben.
So war es in der Familie verabredet.
Doch die Absprachen nutzten nichts. Das örtliche Vormundschaftsgericht wurde auf den "Fall" aufmerksam. Die Mühlen der staatlichen Fürsorge setzten sich in Gang. Eine Berufsbetreuerin wurde vom Gericht eingesetzt. Diese völlig fremde Person hatte nun die Befugnis, über den Lebensmittelpunkt von Frau A. zu entscheiden. Dörte Schipper und Gregor Petersen gehen für die NDR Dokureihe "45 Min" auf Spurensuche. Sie treffen Menschen, die gegen ihren Willen ins Räderwerk staatlicher Bürokratie geraten sind und sich dagegen nicht wehren konnten.
Aber: Die spannende Dokumentation zeigt auch, was engagierte Betreuer leisten können! Denn: Alter, Krankheit, Lebenskrise - plötzlich ist man auf die Hilfe anderer Menschen angewiesen. Das kann jeden treffen. Und immer öfter kommen dann Betreuer zum Einsatz. Doch manchmal wird eine Betreuung auch gegen den Willen des Betroffenen eingerichtet. Was als staatliche Hilfe gedacht war, gerät dann nicht selten zum Desaster. Und das, obwohl das Betreuungsgesetz ausdrücklich vorschreibt, den Willen des Betroffenen in den Vordergrund zu stellen und staatliche "Zwangsbeglückung" - etwa durch eine Heimunterbringung - nur im äußersten Notfall vorzunehmen.
Quellen:
Werner Schell, Forum Pflegerecht und Gesundheitswesen
und
WDR.de - Die Story
Details aus den früheren Sendungen dieser versuchten Dokumentation findet ihr
im Betreuerblog unter
Eine hochinteressante Dokumentation über die Betreuungspraxis
Zur Autorin dieses Blogs folgt hier ein kleiner Auszug aus der Selbstbeschreibung:
Mein allergrößter beruflicher Wunsch:
Eine Arbeitsgruppe zu finden, die sich im Bereich Sozialpolitik engagiert. Eine Gruppe, deren Mitglieder sich trauen, ihre Meinung auch dann OFFEN und EHRLICH zu vertreten, wenn dies zu Auseinandersetzungen mit Behörden, Ärzten, Institutionen oder auch den eigenen Kollegen führt.
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